Publikationsrichtlinie oder Affiliationsrichtlinie: Was hat es damit auf sich?
Die Publikations- oder Affiliationsrichtlinie einer wissenschaftlichen Einrichtung legt fest, wie die Institution in Publikationen benannt werden soll. Damit soll eine einheitliche Benennung der Institution in allen Publikationen, die aus Forschungsarbeiten an der jeweiligen Institution entstanden sind, erreicht werden. Dies hat folgende Vorteile:
- eindeutige Zuordnung von Publikationen zu einer Institution,
- einheitliche Verzeichnung der Institution in Literaturdatenbanken, verbunden mit der Möglichkeit, nach allen Publikationen einer Einrichtung zu suchen und so das Publikationsaufkommen und weitere Aspekte zu analysieren,
- damit verbunden: Steigerung der Sichtbarkeit der Publikationen einer Institution,
- Vermeidung von Schreibfehlern durch standardisierte Angaben.
Was regeln Publikations- und Affiliationsrichtlinien?
Publikations- bzw. Affiliationsrichtlinien sind verbindlich und regeln unter anderem folgende Punkte:
- von welchem Personenkreis innerhalb der Institution die Richtlinie anzuwenden ist,
- wie die Institution, die Fakultät und das Institut bzw. die Abteilung (etc.) bezeichnet werden soll (bei deutschen Institutionen meist in deutscher und englischer Sprache),
- wie die Institution, die Fakultät und das Institut bzw. die Abteilung (etc.) anzugeben sind und in welcher Reihenfolge,
- wie die Zugehörigkeit zu mehreren wissenschaftlichen Institutionen zum Beispiel bei gemeinsamen Berufungen oder Gastaufenthalten kenntlich gemacht wird und in welcher Reihenfolge die Institutionen benannt werden,
- wie mit einem Wechsel der Institution umgegangen wird,
- welche persistenten Identifikatoren der Einrichtung zugeordnet sind, die die Identifikation der Institution erleichtern; hierzu gehören beispielsweise die ROR ID des Research Organization Registry, Ringgold ID oder die German Research Institutions GERiT-ID der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG); diese sollten idealerweise bei der Einreichung eines Manuskripts verwendet werden,
- weitere Punkte beispielsweise zur Nennung des Förderkennzeichens, Autor:innenidentifikation, Bezeichnung der Institution in Sozialen Medien, Umgang mit Umlauten,
- an wen man sich bei Fragen wenden kann.
Es wird empfohlen, sich vor der Einreichung eines Manuskripts zu erkundigen, ob die eigene Institution eine Publikations- oder Affiliationsrichtlinie erlassen hat und die Angaben entsprechend anzupassen. Auskunft erteilt meist die Bibliothek oder das Forschungsmanagement der jeweiligen Einrichtung.
Siehe auch
Zur Rolle von wissenschaftlichen Autor:innen: Was sollten Forschende darüber wissen?
Autor:innen ohne Zugehörigkeit zu einer wissenschaftlichen Institution
Personen ohne Zugehörigkeit zu einer wissenschaftlichen Einrichtung geben keine Affiliation an.
Werden Forschungsergebnisse nach dem Ausscheiden aus einer wissenschaftlichen Institution veröffentlicht, so darf die Affiliation dieser Institution nach Absprache verwendet werden; wichtig ist allerdings, dass die Ergebnisse dort im Rahmen einer Tätigkeit entstanden sind.
Bei der Zugehörigkeit zu einem Unternehmen kann dieses in Absprache angegeben werden. Auch hier ist wichtig, dass die Publikation im Rahmen der Arbeit für das Unternehmen entstanden ist.
Bei Personen, die keine Anbindung zu einer Einrichtung oder einem Unternehmen haben, ist die Bezeichnung „unabhängige:r Forschende:r“, englisch: „independent researcher“ oder „independent scholar“ üblich.
Bewusste Falschangaben – insbesondere die Nennung von Institutionen, zu denen man nicht zugehörig ist oder war – können als wissenschaftliches Fehlverhalten gewertet werden.
Abweichende E-Mailadressen bei einem Wechsel der Institution während des Begutachtungsprozesses zur Sicherstellung einer möglichen Kontaktaufnahme sind zulässig. Eine Absprache mit der:dem Herausgebenden wird empfohlen.
Zudem ist es ratsam, die Angaben zur Institution im eigenen Autor:innen-Profil wie z.B. ORCID beim Wechsel zu aktualisieren, auch um die eigene Auffindbarkeit sicherzustellen und die Kontaktaufnahme zu erleichtern.
Disclaimer
Bitte beachten Sie: Unser Service kann keine verbindliche Rechtsberatung anbieten, sondern stellt Informationen zur ersten Orientierung bereit. ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften hat die Angaben auf den folgenden Seiten sorgfältig geprüft, übernimmt aber für mögliche Fehler keine Haftung. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich Ausführungen zu einzelnen Rechtsnormen auf deutsches Recht (Stand FAQ 08/2022).
Kontakt
Dr. Jasmin Schmitz
Tel: +49 (0)221 478-32795
E-Mail senden
Weiterführende Links
Research Organization Registry
Ringgold Identifier
GERiT – German Research Institutions
Zusätzliche Informationen
Publikationsrichtlinie der Universität zu Köln vom März 2021. Universitätsbibliothek Köln, Universität zu Köln. (abgerufen am 20.12.2022)