Leitlinien / Policy

Version 1.2 vom 06.09.2024

Mit dem PUBLISSO – Fachrepositorium Lebens­wissen­schaften (FRL) stellt ZB MED einen umfassenden Publikationsservice für Open Access-Publikationen zur Verfügung. Dieser ermöglicht Autor:innen, darunter Wissenschaftler:innen, Forschende und Lehrende, nicht nur wissenschaftliche Textpublikationen, sondern auch audiovisuelle Medien, Forschungsdaten, Software und andere Publikationen sowie Begleitmaterialien aus dem Bereich der Lebenswissenschaften zu veröffentlichen und dauerhaft zu archivieren.

Die Anbindung an LIVIVO, das ZB MED Suchportal für die Lebenswissenschaften, sowie an BASE und DataCite, und der Einsatz von Linked-Open-Data-Technologien, welche die Auffindbarkeit und Interoperabilität von wissenschaftlichen Informationen deutlich verbessern, sind wesentliche Alleinstellungsmerkmale des Systems.

Das FRL gewährleistet den freien Zugang und die weltweite Verfügbarkeit der angebotenen Inhalte. Darüber hinaus wird grundsätzlich das Angebot von Publikationen im umfassenden Open Access angestrebt. Open Access im Sinne der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen bezeichnet den freien und offenen Zugang zu wissenschaftlicher Literatur, Daten und ergänzenden Materialien. Ziel ist es, digitale Publikationen ohne finanzielle, rechtliche oder technische Barrieren lesen, herunterladen, kopieren, verteilen, drucken, durchsuchen, auf sie verweisen und sie auf jede denkbare Weise legal nutzen zu können.

PUBLISSO unterstützt umfassende Maßnahmen für eine offene Wissenschaft (Open Science)  sowie des DFG-Kodex Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis (GWP)  und setzt sich aktiv für die Förderung und Umsetzung eines qualitätsorientierten Forschungsdatenmanagements ein. Dazu gehört unter anderem die Anwendung der FAIR-Data-Prinzipien.

Übergeordnetes Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der Kommunikation und Sichtbarkeit der Forschung in den Lebenswissenschaften. Zu diesem Zweck bietet PUBLISSO einen umfassenden Publikations- und Beratungsservice an. Weitere Informationen zu Open Access finden Sie auf unserer Website https://www.publisso.de.

Im FRL können unter anderem die folgenden Publikationsarten veröffentlicht werden: Zeitschriftenartikel, Buchkapitel, Kongressbeiträge, Kongressbände, Forschungsdaten, Forschungsberichte, Abschlussarbeiten und Videos.

Unser kostenloser Publikationsservice ermöglicht die Speicherung und den Zugriff auf sämtliche veröffentlichten Inhalte bis zu einer Speichergröße von 1 Terabyte.

Bei größeren Datenmengen werden die Kosten für deren Hosting und Management über den Mindestzeitraum der Speicherung von 10 Jahren in Rechnung gestellt. Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen hierzu.

Eingereichte Publikationen sollten thematisch den Lebenswissenschaften zugeordnet sein.

Zweitpublikationen müssen von der jeweils publizierenden Institutionen autorisiert oder bereits veröffentlicht worden sein (bspw. auf einer Institutions- oder Verfasser:innen-Homepage), bzw. einer qualitätsgeprüften Zeitschrift entstammen.
Forschungsdaten können im FRL sowohl eigenständig als auch im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht werden.

Die Publikationen werden zusammen mit qualitativ geprüften Metadaten zur Veröffentlichung bereitgestellt.

Die Veröffentlichung unter einer Open-Access-Lizenz, wie z.B. einer Creative Commons-Lizenz , ist für Publikationen im FRL erwünscht. Unsere Richtlinien folgen den FAIR-Prinzipien, insbesondere dem Grundsatz "so offen wie möglich und so geschlossen wie notwendig". Die gewählte Lizenz wird in den Metadaten angegeben.

Die Verantwortung für den Inhalt ihrer Veröffentlichung sowie für die Einhaltung von Urheber:innen- und Verwertungsrechten Dritter und des Datenschutzes obliegt den jeweiligen Autor:innen und Rechteinhaber:innen bzw. Urheber:innen. Sie vergeben an PUBLISSO - Fachrepositorium Lebenswissenschaften das einfache Nutzungsrecht, es steht ihnen frei, ihre Publikation auch an anderer Stelle zu veröffentlichen.

Um die langfristige Auffindbarkeit, Nutzbarkeit und inhaltliche Integrität zu gewährleisten, räumen die Autor:innen bzw. Rechteinhaber:innen ZB MED das Recht ein, zum Zweck der digitalen Langzeitarchivierung technische Erhaltungsmaßnahmen an den veröffentlichten digitalen Objekten durchzuführen.

Jede im FRL veröffentlichte Publikation wird durch strukturierte Metadaten beschrieben. Für die Publikation wird, falls noch nicht vorhanden, ein persistenter Identifikator vergeben, im FRL ist dies der Digital Object Identifier (DOI) von DataCite. Über den DOI kann eine Publikation eindeutig und dauerhaft nachgewiesen und zitiert werden.

Um die Möglichkeit der Erstverwertung seitens der Autor:innen zu wahren, können Publikationen (je nach Typ) mit einer Embargofrist von maximal zwei Jahren publiziert werden. Nach Ablauf dieser Frist werden die digitalen Objekte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die beschreibenden Metadaten sind bereits während der Embargofrist öffentlich zugänglich und über einen DOI nachweisbar.
Es ist grundsätzlich nicht vorgesehen, digitale Objekte auf Veranlassung der Autor:innen/Rechteinhaber:innen zu löschen. Diese können nur in begründeten Ausnahmefällen (bspw. fehlerhafte Dateien, rechtliche Probleme) auf Antrag zurückgezogen und für den Zugriff gesperrt werden. In diesem Fall bleiben die Metadaten dauerhaft auffindbar, mit einem entsprechenden Hinweis darauf, dass die Datei für den Zugriff gesperrt wurde.

Eine Publikation wird mit einem Metadatensatz beschrieben und mit einem DOI im FRL veröffentlicht. Diese kann aus einer einzelnen Datei oder aus mehreren Dateien bestehen.
Ziel des FRL ist es, die ursprüngliche Datenstruktur einer Publikation zu erhalten. Dazu werden hierarchische Strukturen durch Unterordner abgebildet. Den Autor:innen bzw. Datenlieferant:innen wird empfohlen, bei der Einlieferung mehrerer Dateien die gewünschte Struktur eindeutig zu beschreiben, um die Nachnutzung zu erleichtern.

Dateinamen dürfen innerhalb eines Datenpakets nur einmal vergeben werden, Leerzeichen, Umlaute und Sonderzeichen sind zu vermeiden (UTF-8 konform). ZB MED ist berechtigt, Dateinamen mit Sonderzeichen zu ändern, um die Interoperabilität zu gewährleisten.

Die Dateien dürfen weder verschlüsselt, noch mit Druck-, Kopier- oder Passwortschutz versehen sein.

Bevorzugte Formate sind:

• pdf-Format für Textpublikationen
• jpg-Format für Bildpublikationen
• mp3-Format für Audiopublikationen
• mp4-Format für Videopublikationen

Andere Formate sind nach Absprache möglich.

Forschungsdaten entstehen durch die Anwendung vielfältiger Forschungs- und Erhebungsmethoden, entsprechend heterogen sind die verwendeten Datentypen. Generell gilt für die Publikation von Forschungsdaten, dass die verwendeten Formate den Standards der jeweiligen Fachdisziplin entsprechen und die verwendete Software inklusive Version in der beigefügten Dokumentation (z.B. Metadaten, Readme) angegeben werden sollen.

ZB MED empfiehlt offene und weit verbreitete Dateiformate, wie CSV, PDF/A, TXT, XML, SGML und TIFF, sowie darauf aufsetzende Formate. Bei diesen wird derzeit davon ausgegangen, dass sie eindeutig interpretierbar sind, und – falls die entsprechende Software nicht (mehr) verfügbar ist – eine möglichst verlustfreie Migration in ein neues Dateiformat erfolgen kann.

Ergänzend wird empfohlen, die Inhalte neben der Veröffentlichung in der Originaldatei auch in Austauschformaten zur Verfügung zu stellen. Proprietäre Dateiformate sollten generell vermieden werden, um eine zukünftige Nutzbarkeit und digitale Langzeitarchivierung zu erleichtern. Codes und Skripte sollten gemäß Coding Best Practices aufbereitet sein.

Die Rechteinhaber:innen sind für ihre Veröffentlichungen im Sinne der “Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis”  und der FAIR-Prinzipien verantwortlich. ZB MED prüft die mitgelieferten Metadaten und darf, falls erforderlich, Ergänzungen und Korrekturen vornehmen. Bei Bedarf erfolgt vorab eine Beratung durch ZB MED.

Ebenso prüft ZB MED im Rahmen des Zumutbaren die formale und technische Qualität der eingereichten Daten und Begleitmaterialien. Bei Rückfragen setzen sich die Mitarbeiter:innen des FRL mit den Rechteinhaber:innen in Verbindung.
Werden im Digitalen Langzeitarchiv von ZB MED technische Erhaltungsmaßnahmen an Dateien durchgeführt und Metadaten ergänzt, werden diese im FRL zur weiteren Nutzung bereitgestellt und bei Bedarf entsprechend gekennzeichnet.

Es wird sichergestellt, dass die im FRL verfügbaren Dokumente mindestens 10 Jahre ab dem Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung im Repositorium verfügbar bleiben.

Darüber hinaus betreibt ZB MED Digitale Langzeitarchivierung und nutzt dazu die Langzeitarchivierungssoftware Rosetta, in Kooperation mit den beiden anderen Zentralen Fachbibliotheken, der Technischen Informationsbibliothek (TIB) – Leibniz-Infor­mations­zentrum Technik und Naturwissenschaften und ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.

Nach Abschluss der Bearbeitung der digitalen Objekte einschließlich der Anreicherung mit Metadaten und DOI werden die Publikationen aus dem FRL in das Digitale Langzeitarchiv übernommen. Dort werden sie, soweit es die Beschaffenheit der Dateien und Metadaten technisch zulässt, auf unbegrenzte Zeit erhalten. Das Digitale Langzeitarchiv von ZB MED wurde 2024 mit dem Core Trust Seal (CTS) zertifiziert.

Das FRL wurde vom Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) in Kooperation mit ZB MED entwickelt. Das hbz betreibt das Repositorium auf Basis der Open Source-Softwarelösung to.science  in seinem Rechenzentrum und stellt als Dienstleister dessen Betrieb sicher.

Der Betrieb erfolgt gemäß eines hbz-internen IT-Konzepts auf eigener Hardware. Es umfasst dabei alle Aspekte, die einen sicheren und stabilen Betrieb des Systems gewährleisten (Ausfallzeit i.d.R. < 2 Werktage).

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

E-Mail: fachrepositorium@zbmed.de